Maskenspieler

Kenne ich, das Problem - ein Grund, wenn nicht sogar DER Grund, warum ich in der Schule nie einigermaßen anständiges Französisch gelernt habe: erst gab es in der siebten und achten eine Lehrerin, die sehr zügig durchgezogen hat und die genau drauf geachtet hat, dass jeder, absolut jeder, aus der Klasse sich wenigstens durch Vorlesen am Unterricht beteiligt hat (War vor allem für mich unangenehm, denn zu dieser Zeit stand ich noch überhaupt nicht auf mündliche Beteiligung.). Dann, als in der neunten Wahlkurse anstanden, wechselte die Lehrerin: die neue war zwar weniger pedantisch und hat auch mal aktuellere Sachen aufgegriffen (wenn beispielsweise draußen jemand mit einer Tüte Pommes vorbei gelaufen ist - wir waren im Erdgeschoss^^); das war zwar ganz lustig und eine nette Abwechslung, aber das Unterrichtsniveau hat stark abgenommen (u.a. in den Klausuren, in denen nur noch vorgegebene Verben konjugiert werden mussten, beispielsweise - plötzlich war es absolut nicht mehr notwendig, auch nur ein Wort des Textes zu verstehen, um eine gute Note zu schreiben).

Auf dem Gymnasium hat sich das dann hammermäßig gerächt: Viele haben mit Spanisch angefangen, ich dachte aber, es wäre doch nett, weiter bei Französisch zu bleiben. Das Ende vom Lied war dann, dass ich bis heute keine zweite Fremdsprache aufweisen kann, weil ich nach der elften Klasse Französisch aufgeben musste :(, um meinen Notendurchschnitt zu retten, weil ich NICHTS, aber auch gar nichts, verstanden habe: ich konnte nichtmal gescheit die Hausaufgaben erledigen oder bei den Vokabeln was raushauen, weil es keine Tests mehr gab.
Allerdings hat meine Französischlehrerin, die gleichzeitig meine Tutorin gewesen ist, mir irgendwann mal gesagt, dass es allen Dazugekommenen von meiner früheren Schule beim Französischunterricht so gehe - das ist also wirklich ein strukturelles Problem und liegt nichtmal unbedingt an den Schülern. :/