[ich hasse Schule. Alles ist so viel zu viel.]

Unsere Welt braucht Menschen.
Oder: Auf unserer Erde leben sieben Milliarden Maschinen.

Unsere Welt braucht Menschen. Wir brauchen Menschen, Individuen, Querdenker, Quergänger, wir brauchen Künstler und Musiker und gute Seelen.
Wir brauchen keine Sportstars, wir brauchen keinen Maßstab, wir sind uns doch selber Konkurrenz genug. Worum geht es im Leben? Erfolg, Geld, Haus mit Familie. Manch einer möchte nur glücklich sein, Glück empfinden, Glück finden und neu erfinden.

Um glücklich zu sein, müssen wir Mensch sein, ein Individuum, ein Querdenker und –gänger und eine gute Seele. Um glücklich zu sein brauchen wir keine Leistungsposition in einem florierenden IT Unternehmen, brauchen wir keinen Applaus von einem Millionenpublikum, brauchen keine Kunstkritiker, die unsere Bilder loben. Um glücklich zu sein, braucht man Freiraum. Man braucht Freiraum und Abstand von der schnellen Welt, man braucht Freizeit und Geduld und ein gemütliches Bett zum Träumen. Man braucht eine kleine Phantasiewelt nur für sich, in der die Dinge mal so laufen, wie es perfekt wäre. In der man aufgeht, verschwindet, eins wird mit sich und irgendwann die Wirklichkeit fast schon vergisst.

Man braucht kein Glück um glücklich zu sein. Sondern nur eine freie Stunde im Atelier, nur eine kleine Bar und die alte Gitarre, nur ein Schwimmbad mit kaltem Wasser. Man braucht nicht „die Anderen“, die dich beurteilen, man braucht nicht, die Anderen, die dich verurteilen. Du brauchst keine Konkurrenz um glücklich zu sein, nur deine kleine Geheimnische, in der es keinen kümmert, wie gut du das machst, was dir Glück bringt.

Unsere Welt besteht aus Maschinen. Jeden Tag, Routine, Alltag, Gewohnheit.
Unsere Welt besteht aus Mitläufern, die nie gelernt haben zu denken, die nur gelernt haben zu gehorchen, die nur gelernt haben wie man gut ist, wie man besser ist, wie man perfekt wird und was die Gesellschaft erwartet. Was die Gesellschaft erwartet sind Maschinen, Maschinen die perfekt funktionieren, 24 Stunden am Tag, Maschinen, die nicht kaputt gehen, Maschinen, Routine, Alltag, Gewohnheit.
Maschinen kennen keine Gefühle. Maschinen kennen kein Glück. Maschinen, wissen nicht wie es ist zu leben, es geht nur um Geld, Geld, Geld, und Erfolg, Erfolg, Bester sein.
Maschinen kennen kein Glück, Maschinen kennen keine Liebe, Maschinen kennen kein Mitgefühl, Maschinen kennen nicht das gute Gefühl nach einem anstrengenden Tag zufrieden ins Bett zu fallen, weil Maschinen kein Bett haben. Weil Maschinen kein Zuhause haben, weil Maschinen keine Geheimnische zum Träumen haben, weil Maschinen ewig einsam sind.

Unsere Welt braucht Menschen. Wir brauchen mehr verschrobene Künstler mit langen, grauen Haaren, wir brauchen mehr Musiker, die auf der Straße mit ihrer Gitarre stehen, weil sie gerne Menschen glücklich machen. Wir brauchen mehr Charakter-Menschen statt Maschinen-Mitläufer, wir brauchen mehr bunte Individualität statt grau-schwarzer Anzugträger.

Wir brauchen mehr Menschen, Individuen, Querdenker, Bauch- und Glücksmenschen, Träumer mit unangebrachten Gedanken.
Man braucht kein Glück, um glücklich zu sein. Man muss nur Mensch sein.


Blue :)


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vergebenvergessen am 11.Mär 15, 16:43  | Permalink
Blue, ich werde dich jetzt in den Himmel loben müssen, denn dieser Slam ist genial. Sowohl von der Schreibweise her, als auch vom Inhalt. Du hast so Rech! Wir brauchen mehr Menschen. Menschen, die sie selbst sind, ohne Anderen gefallen zu wollen, die machen, was sie glücklich macht und die abends erschöpft in ihr Bett fallen, weilo sie einen anstrengenden Tag hatten.
Manch einer mag sagen: Ja aber auch Anzugträger fallen doch abends totmüde ins Bett, allerdings können die wohl nur sagen, dass sie etwas erreicht haben, wieder eine Immobilie verkaft haben oder eine Versicherung abgeschlossen, aber haben sie wirklich etwas erreicht?
Haben sie die Menschen zum Umdenken gebracht, zum Nachdenken, zum Handeln oder zum Lächeln?
Ich danke dir für diesen wunderbaren Text und mit deiner Erlaubnis würde ich auch diesen Slam gerne auf meinem Blog teilen, denn vielleicht finden wir ja noch mehr Querdenker, Quergänger und Glücklicherseier :)

Lieben Gruß!
vergebenvergessen
blue_rose am 11.Mär 15, 19:08  | Permalink
oh, danke *rotwerd*

Wenn du die Quelle angibst darfste ihn gerne Teilen :)
vergebenvergessen am 11.Mär 15, 19:09  | Permalink
Ja klar :)
volbeatfan am 11.Mär 15, 17:26  | Permalink
Irgendwie war das genau das was ich heute lesen musste. Danke dafür :)

Und du hast so Recht! Und genial geschrieben ist das ganze auch noch und gnaaaah wenn's was bringen würde würd ich klatschen von daher: denk dir einfach ich applaudiere grade ;)
blue_rose am 11.Mär 15, 19:09  | Permalink
Bitte, dann hab ich ja den richtigen Tag zur Veröffentlichung gewählt ;)

haha, ich hörs ;)
blacksin am 11.Mär 15, 18:26  | Permalink
UUUUUUUUUUUUUUUFF

Scheiße, hat mich das geflasht. Das ist ja mal so ein geiler Text *_*

Hast du wirklich gut gemacht.
Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mir den gerne für den nächsten Poetry Slam auf meiner Schule klauen. Darf ich?
blue_rose am 11.Mär 15, 19:11  | Permalink
nochmal danke :)
(Komplimente machen mich verlegen. xD)

Bei Poetry Slams gehört es (normalerweise?) zur Regel, fremde Texte nicht vortragen zu dürfen, ist das bei euerem Schulslam anders? [und ICH WILL AUCH EINEN POETRY SLAM AN MEINER SCHULE!! O.o]
blacksin am 17.Mär 15, 07:09  | Permalink
Daaaaas stimmt allerdings. Soll ich dir Bescheid sagen, wenn bei uns wieder einer ist?
blue_rose am 17.Mär 15, 14:55  | Permalink
Wenn da auch auswärtige Schüler zugelassen sind, gern: ) & wenn irgendjemandem übernachten kann ^^ (wenn das zu spät zu Ende ist^^) :)
sweet peas gothic life am 11.Mär 15, 21:12  | Permalink
Das ist wirklich so schön geschrieben. Es ist so durchdacht und geschickt formuliert. und der Inhalt ist super gewählt. Dadurch regt es auch zu nachdenken. ^.^
blue_rose am 14.Mär 15, 13:03  | Permalink
Danke :)
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