Montag, 30. März 2015
Ich wurde nicht dazu erzogen, mit Versagen umzugehen, da ich nur gelernt habe zu gewinnen. Zu gehorchen. Zu genügen.
Gerade einen Text in Philo gelesen, in der innerhalb des Themas "Zeit" die Menschen (in dem Text Frauen) mit Maschinen verglichen wurden. Kam mir voll pro vor, dass ich den Vergleich auch schon angestellt habe :D

Ich bin krank. Ich hab die Nase voll (in doppelter Hinsicht), Kopfschmerzen und Schwindel. Zwei Wochenende nacheinander mit vielen fremden bis halbwegsfremden Menschen auf zu wenig Raum, und zu wenig Schlaf, weil man da ja auch erstmal hinfahren muss, machen sich bemerktbar.
Englisch geschrieben. In meinem "Ich-muss-alle-10Minuten-meine-Nase-putzen-oder-niesen" Wahn, hab ich dann auch gleich den einen Teil der zweiten Aufgabe vergessen. [Das ist mir im großen Stil letztes Jahr in Erdkunde passiert. Hab mir geschworen, dass es das letzte mal war. Tja]
Stehe auf neun Punkte mündlich und neun insgesamt. Gut, wenn man ihre generelle Notenverteilung anschaut. Schlecht, wenn man eine zwei im Zeugnis will und die Klausur gerade so halbwegs verhauen hat.
Mal schauen, was ich in der Klausur habe.

Bin jetzt vor Deutsch nach Hause. Und anstatt dass mir der Lehrer ne gute Besserung wünscht oder so, fragt er mich, ob ich morgen wieder in die Schule komme, mehr noch, er scheint davon auszugehen.

Jetzt schau ich Serien. Wie es in einem der Texte aus Philo so schön stand: Wenn man in der Leistungsgesellschaft einmal drin ist, ist es quasi unmöglich mal abzuschalten. Und weil ich losheulen würde, vor lauter Erschöpfung und Ich-will-nicht-mehr, vor lauter Versagensangst und sich-selbst-nicht-genügen, betäube ich mich mit endlosen Serien, oder alternativ Musik. Bloß nicht denken, bloß nicht nachdenken, bloß nicht inne halten oder stehenbleiben. Bloß immer weiter machen, schön Lächeln, schön winken, schön funktionieren.

Erschreckend, sein Verhalten so genau analysieren zu können. Und [trotzdem?] nichts zu ändern.


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