Es gibt Bücher, die liest man schnell mal so durch- und einige Tage später weiß man nicht mehr worum sie handeln, selbst wenn man das Buch gut fand.
Es gibt Bücher, an denen hat man schon länger zu knabbern, man liest langesamer, gründlicher. Stoppt und überlegt und liest weiter. Diese Bücher bleiben länger im Gedächnis, diese Bücher würde ich auch weiterempfehlen.
Es gibt nur sehr, sehr wenige Bücher, die einen komplett beeindrucken. In dem Schreibstil sowie im Inhalt. Ein solches Buch- ich lese es gerade zum zweite Mal, und das mache ich so gut wie nie bei Büchern- fand ich im Bücherregal meiner Mutter vor ein oder zwei Jahren, im Sommer. Der Titel klang spannend-Nachtzug nach Lissabonn- versprach Abenteuer und Unternehmungslust, was gut zu meiner Stimmung passte- und es immer noch tut.
Worum es geht? Kurz gesagt: Um einen älteren Herrn, das Tag für Tag und Jahr um Jahr das selbe tat und eines Tages einfach beschloss nach Lissabonn zu fahren- mit einem portugisischem Buch, einem portugischem Wörterbuch sowie einer Grammatik.
Er taucht ein in die Welt des Autors und möchte mehr über den Mann herausfinden, er lernt gleichzeitig auch einiges über sich selber und über das Leben.
Der Schreibstil des Buches ist anspruchsvoll, aber das passt inhaltlich sowie zu der Hauptperson sehr gut. Es werden immer mal wieder Textstellen aus dem portugisischem Buch in die Haupthandlung geschnitten, man versteht warum Gregorius (also die Hauptperson) mehr über den Autor herausfinden möchte und ist überrumpelt von den (meist schweren) Gedankengängen des Autors. Das portugisische Buch ist in einem anderen Stil geschrieben, der noch schwerer und anstrengender zu lesen ist (zumindest für mich;) ), der Inhalt regt sehr zum Nachdenken an.
Außerdem wird in dem Buch - Nachtzug nach Lissabonn- sehr mit der bildlichen Sprache gespielt, was mir gut gefällt, man kann sich einige Situationen und Orte wirklich farbenreich ausmalen.
Das Buch endet mit einem offenden Ende, das mich tagelang geschäftigt hat, besonders wegen dem letzten Satz, der eine Vermutung anstellen lässt, aber nichts beweist. Schrecklich:D
Wie auch immer, das Buch ist einer der besten, die ich je gelesen habe und ich kann es nur weiter empfehlen!

PS: Der Autor von Nachtzug nach Lissabonn ist übrigens Pascal Mercier- falls jemand interesse hat, es zu lesen;) ...


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die stille am 14.Feb 13, 16:03  | Permalink
also das
geht nicht! *schimpf* - das Ende eines Buches verraten! Zumindest bitte am Anfang des Beitrags darauf hinweisen, damit man die Wahl hat, es auszublenden.

So. Also, was ich Dir sagen wollte. Das Buch liegt hier bei mir schon eine Weile ungelesen, aber ich möchte es auch unbedingt lesen. Gestern habe ich in der Stadt zufällig ein Filmplakat gesehen, dass es schon eine Verfilmung des Buches gibt, die Anfang März in die Kinos kommt. Da werde ich definitiv hingehen!

Pascal Mercier ist übrigens ein Künstlername. Der Autor heißt im "richtigen Leben" Peter Bieri und ist Philosoph und hält philosophische Vorträge an Universitäten. Ich habe ein Buch von ihm gelesen, das heißt: (Moment, ich flitz mal schnell ans Bücherregal), es heißt: "Wie wollen wir leben?". Das sind Auszüge aus seinen Vorlesungen, in denen es eben um obige Frage geht, aber auch im Themen wie Selbstbild, woraus es sich speist und Gedanken darüber. Sehr empfehlenswert! Ein Buch, das ich sicher noch öfter lesen werde.

Jedenfalls hast Du da einen guten Griff ins Bücherregal getan. Ich habe beschlossen, mir erstmal den Film anzusehen und dann das Buch zu lesen. Seit "Der Vorleser" ist das für mich ein guter Weg, weil ich so erstmal die Geschichte kennen lerne und später, wenn ich das Buch dazu lese, sozusagen eine Erweiterung und Vertiefung des Inhalts.

Liebe Grüße
die stille
blue_rose am 14.Feb 13, 16:14  | Permalink
sorry *schäm*

Cool, in die Verfilmung werde ich auf jeden Fall gehen. Man hab ich viel vor, sonst geh ich nie ins Kino, aber dieses Jahr xD Seelen, Kokowääh 2 und jetzt noch DAS: Zuviele gute Filme & es ist erst Februar xD

Ja, das habe ich dank Amazon gestern auch rausgefunden, die anderen Roman, die er geschrieben hat, werde ich mir von der Bücherei ausleihen- die philosophischen Bücher hat sie leider nicht, aber mal sehen ob ich mir ein kaufe:) kommt jedenfalls auf die Wunschliste:)

Ja, wenn man zuerst das Buch gelesen hat, wird man oft von den Filmen enttäuscht. Aber gelesen ist gelesen und ich will trotzdem in den Film xD ist auch so bei Seelen von Stephanie Meyer: Das Buch ist einfach klasse- viel besser als die Twilight Bücher- und der Film kann gar nicht so gut werden, aber dass ich den Film nicht sehe kommt natürlich auch nicht in Frage;)

Liebe Grüße, Blue:)
PS: ich mag deinen Nicknamen. :)
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