irgendwie ist es nicht verwunderlich, dass ich Chemie nicht kann, wenn ich die letzten Stunden im Netz gesurft habe. Aber hey, immerhin: ich hab ein Deutsch-Norwegisches Seminar gefunden, wo die Anmeldezeit nur noch zwei Tage ging :D Gleich mal angemeldet & so, Bestätigung kommt die nächsten Wochen. Wär schon cool. [und Hamburg ist ja auch nicht so weit weg ;D]

Ich könnte jetzt wieder anfangen, von wegen "wofür brauch ich Nachweise von Proteinen im normalen/späteren Leben, wenn ich die Zutaten für die Exprimente nie haben werde?", aber ich kann es auch lassen. Das ich nicht fürs Leben lerne, wissen wir ja alle, und dass ich es trotzdem lernen muss auch.
Und dabei ist Chemie eines der Fächer, die ich nicht wirklich schwer finde. Nur auswenig lernen. Aber mit lernen hab ichs grad nicht so. Und morgen bin ich nicht da. Ich schreibe Montag.

Ich hab mich mittlerweile mit einem weiteren Jahr Schule abgefunden. Ich schaffs ja eh nicht, mir ein FSJ zu beschaffen. Und auch wenns nicht mein Glück wird, immerhin hab ich am Ende Abi, wenn ich das irgendwann irgendwie nochmal brauchen sollte. Ich muss nur irgendwie meinen Fokus verändern. Weniger für Schule machen, nicht mehr so gute Noten anstreben und das Talent in andere Projekte stecken. In ein Jugenmagazin zum Beispiel. Das was ich im Auge hatte, hat sich nur grad aufgelöst -.- Deshalb steck ich jetzt im Mailverteiler mit Menschen, die das Magazin wieder auferstehen lassen wollen.
Oder auf sowas wie Jugendaustauschs. Vllt. ein Praktikum im Rahmen der Schule, also freiwillig. Wenn der eine aus meiner Klasse das hinbekommt, sollte das bei mir doch auch klappen. Möglichst wenig Schule haben also. Und möglichst viel anderes.

Und dann denk ich wieder daran, dass ich weder Chemie kann noch mein Referat fertig habe und mir bei dem Gedanken die Tränen in die Augen schießen. Und ich es dort keinen weiteren Tag aushalte.

Ist Schule abbrechen feige, faul, undurchdacht, verschenktes Potential?
Ist Schule weitermachen Selbstbetrug, mentale Selbstverletzung,-selbstverstümmelung, Angst vor Neuem?
Und bin es nicht ich, die immer dazu rät, halt auch mal ins kalte Wasser zu springen? Dies wäre wohl meine Gelegenheit.
Die Angst, die falsche Entscheidng zu treffen, Abwägen zwischen ein Jahr und möglicherweise ein Leben unglücklich sein wegen einer getroffenen Entscheidung, die Angst kein zu Hause zu finden.
Und wie kann ich mich nach sieben Jahren auf dieser Schule so verloren fühlen, während mir drei Tage ein Jahr "Heimweh" bescheren? Mag nicht jemand für mich entscheiden?
Und wer weiß, ob ein FSJ gut wird, ich mit den Anforderungen zurecht komme, ich mich wohl fühle. In der Schule weiß ich immerhin was mich erwartet.
Das ich immernoch darüber nachdenke, zeigt, wie sehr ich Schule nicht mehr mag. Und das ich noch keine Entscheidung gefällt habe, daran das der Kopf weiß, wie wichtig sie ist.

Blue.


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c17h19no3 am 16.Jun 15, 00:43  | Permalink
es ist nicht aufgabe der schule, dich aufs leben vorzubereiten, indem sie dir inhalte vermittelt, wie du im penny richtig mit karte bezahlst oder wo du bei deiner steuer was wo reinschreiben musst. die schule lehrt dich, deinen kopf zu benutzen, disziplin zu entwickeln und deine stärken auszuprobieren - in einem umfeld, in dem nichts passieren kann außer einer schlechten note. später im beruf haben fehler mehr tragweite - sie kosten geld, schaden mitarbeitern oder kunden, oderoderoder.

wenn du das fsj machen willst, dann finde eine lösung, anstatt gründe zu suchen, warum es nicht geht. ebenso praktikum.

ich bin allerdings nicht sicher, ob du mit diesen wirrwarr im kopf überhaupt fähig bist, eine entscheidung zu treffen. ich bin auch kein meister der entscheidungen. ich hab meist die augen zugemacht und bin reingesprungen ins kalte wasser. und war dann überrascht, dass ich nicht abgesoffen bin, weil da etwas in mir war, auf das ich mich zu hundert prozent verlassen kann. gesunder menschenverstand, teamfähigkeit, der mut zu fragen, wenn ich nicht weiterweiß.

jede erfahrung bringt dich weiter. nicht nachdenken, einfach machen. die angst verliert man nicht im kopf, sondern im leben.
blue_rose am 17.Jun 15, 19:57  | Permalink
ich weiß. Aber das finde ich schade (nicht das mit Penny. Aber Werte könnten stärker vermittelt werden). Ich bin auch nicht gegen Schule generell, auch wenn das vermutlich so rüberkommt. Ich bin nur gegen meine Schule, weil sich da Menschen ansammeln, die alle vom gleichen Schlag sind, Elite, Bonzen, Aufschneider. Und klar, die gibt es überall, aber hier wirklich gehäuft. Die Atmosphäre heißt "Leistung"; jeder 10. Satz meiner Lehrer hat etwas mit dem Abi zu tun.

die Frage ist, was das kalte Wasser ist- FSJ sicher, aber nicht auch, etwas durchzuziehen, um an ein gesetztes Ziel zu kommen, und die Probleme anzugehen?
Das System kann ich nicht ändern, aber vllt die Menschen darin auf meine Seite ziehen.
Vermutlich wird die Zeit entscheiden. Und in dem Fall ist keine Entscheidung auch eine Entscheidung.
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